Geocaching: Travelbug-Hotel

Der letzte Blogbeitrag ist schon etwas her, dafür gibt es nun aber etwas größeres.

Wenn du hier gelandet bist, hast du vermutlich mein Travelbug-Hotel gefunden, an dieser Stelle erst einmal vielen dank fürs besuchen. 🙂

Falls ihr auf anderem Weg hier her gefunden habt und den Cache besuchen wollt, findet ihr ihn Geocaching.com oder bei Opencaching.de

Ich habe vor kurzem das Geocaching wieder entdeckt. Und ein besonders schöner Cache an einer Hauswand hat mich dazu veranlasst, ebenfalls einen an meiner Hauswand zu deponieren. Aber das verstecken einer Plastikdose war mir zu langweilig, daher habe ich mich dazu entschlossen ein Travelbug-Hotel zu bauen. Ein solches TB-Hotel ist ein besonderer Cache, gedacht für Trackable Gegenstände, also Objekte mit einer offiziellen Tracking-ID mit der die Reise eines solchen Objektes online nachvollzogen werden kann.

Hintergrundinfo: Geoaching ist ein Geländespiel, eine moderner Schnitzeljagd, dass man mithilfe der Plattform Geocaching.com oder Opencaching.de in Kombination mit der passenden App auf dem Smartphone oder einem GPS Handgerät gespielt wird. Mehr Informationen zu Geocaching selbst und was es mit den Plastikdosen auf sich hat, findet ihr auf der offiziellen Seite und in diversen Videos.

Das Projekt: Ich habe dieses Projekt mithilfe von ein paar Materialspenden vollständig aus Recyclingmaterial gebaut. Es wurde nichts extra gekauft, alles war bereits vorhanden und stammt zum größten Teil aus Restekisten aus Werkstatt und Bastelfundus. Somit ist das Projekt gleichzeitig ein Upcycling Kunstobjekt geworden. Viel Spaß beim lesen und anschauen. Über Kommentare würde ich mich freuen.

Der Rohbau

Grundlage für das TB-Hotel ist ein alter Briefkasten, den mein Bruder beigesteuert hat. Dieser soll später an der Hauswand seinen Platz finden. Von Außen soll er genau so bleiben und für Muggle (so nennt man die nicht Geocacher) weiterhin den Eindruck eines Briefkastens machen.

Der Innenausbau

Innen wird es dann interessant. Zunächst musste ich mir Gedanken machen, wie ich genug Platz schaffe für Gegenstände, Logbuch und eine kleine Inneneinrichtung, wie es sich für ein Hotel gehört. Naja, es ist mehr so eine Pension geworden. 🙂

Dies soll auf zwei Etagen passieren und kommen aus dem Garten in Form von Fichtenbretter, die noch vom Hundehüttenprojekt aus Paletten übrig sind. Diese sind vom Wetter schon leicht angegriffen, und haben eine schöne Farbe bekommen. Diese passend zugeschnitten und mit meiner selbstgebauten Tischfräse abgerundete Kanten machen schonmal ein ordentliches Bild. Den Einwurfschlitz habe ich somit auch gleich verschlossen, so dass der Briefträger/in nicht aus versehen meine Rechnungen in den Cache stopft. Wer will schon eine Wasserabrechnung als Tauschgegenstand?! Auf eine Oberflächenbehandlung des Holzes habe ich verzichtet.

Damit es noch etwas wohnlicher wird und das Interieur nicht den Charme eines OP-Saals hat, habe ich die Wände noch mit einem zarten Grau aufgehübscht.

Kellergeschoss

Das Zeitungsrohr soll nicht ungenutzt bleiben, hier findet eine wasserdichte Schraubdose seinen Platz um weitere Gegenstände aufzunehmen, falls es in den Wohnräumen zu eng werden sollte . Auf der einen Seite habe ich das Rohr mit einer Querstrebe mithilfe eines Gewindestabs fest verschlossen. Damit es etwas hübscher aussieht, habe ich ein Stück Edelstahlrohr als Distanzhülse eingesetzt. Die andere Seite ist eine kleine Knobelaufgabe. Eine Schlossschraube führt ins innere und wird dort mit einer Flügelmutter festgehalten. Man muss also erstmal den Briefkasten öffnen um an die Schraube zu kommen.

Einrichtung

Ursprüngliche Idee war es ein Diorama mit Bettchen, Sofa, Tisch und Theke etc. zu bauen. Ich wollte jedoch den Maßstab nicht unnötig klein machen. Lupen- und Pinzettenarbeit liegt mir nicht besonders. Daher wurde aus Platzgründen die Ausstattung etwas übersichtlicher.

Ein gemütliches Sofa mit Kissen und Spielsachen haben nun hier ihren Platz gefunden. Der Deckel einer Holzschachtel ist nun der Rahmen des Sofas. Ein Stück Schaumstoff mit Stoff beklebt wird zur Matratze. Und was wäre ein Sofa ohne Kissen? Genau, nicht gemütlich.

Die Abschnitte vom Schaumstoff und die Stoffreste vom Zuschnitt für die Matratze werden zu kleinen Kisschen. Damit diese später nicht wild umherfliegen und früher oder später verloren gehen, habe ich diese mit Stecknadeln festgesteckt.

Die Rückwand ist ein Bastelkarton mit Dekoklebestreifen und die Spielsachen sind kleine Schaumstoffsttückchen in einem Schrumpfschlauch.

Logbuch und Hinweisschilder und Erstfinderurkunden

Ein Logbuch darf in keinem Geocache fehlen. Ein nicht verwendetes DinA6 heft soll genügend Platz für ersten Einträge liefern. Damit das ganze Optisch nachher ein hübsches Bild ergibt, habe ich es noch mit einem Cover versehen. Ein einfaches Layout habe ich in LibreOffice Draw erstellt und auf grünen Bastelkarton gedruckt.

Im gleichen Design habe ich zwei Hinweisschilder gemacht, diese beinhalten einmal die Hausregeln des TB-Hotels und im Deckel des Einfwurfschlitzes habe ich ein wenig Eigenwerbung platziert, so seid ihr warscheinlich auch hier gelandet 🙂

Die ersten Besucher eines neuen Caches erhalten manchmal eine Urkunde und/oder ein Geschenk. Ich habe mich für beides entschieden, eine kleine Miniurkunde sowie einen Tauschgegenstand für die ersten drei Geocacher.

Schlüsselplatz

Der Cache soll ja für jeden zugänglich sein, ohne dass man gleich das Lockpickwerkzeug ansetzen muss, daher wird der Schlüssel in einem kleinen Vogelhäußchen deponiert. Das Loch habe ich mit einem kleinen Holzstück verschlossen, um zu verhindern, dass sich hier am ende doch noch Vögel einnisten. Wäre unschön, wenn dann ständig Leute vorbeikommen und die Vögel stören würden.

Das Vogelhaus war ebenfalls eine Materialspende, vielen dank.

Montage am Final

Das war die kniffligste Aufgabe in diesem Projekt. Es muss Stabil sein ohne dabei zu klobig oder Auffällig zu werden. Dabei viel mir ein Stahlprofil in die Hände, dass ich noch im Fundus hatte, dieses war schon fertig mit Montageösen versehen, aber etwas zu lang.

Eine gute Gelegenheit mal wieder etwas zu schweißen und meinen Schweißtisch auszuprobieren. 🙂 Das Profil durchgeschnitten, passend eingekürzt und wieder zusammengeschweißt. Dort wo der Briefkasten später montiert werden soll, aber ich die Schweißnaht runtergeschliffen. Da man die Verbindungsstelle später nicht sehen wird, habe ich hier grob den blanken Stahl einfach mit der Dose überlackiert, damit es hier nicht so schnell rostet.

Das Profil ist etwas schmal um den Briefkasten direkt draufzuschrauben, er würde entweder oben oder unten rumwackeln. Daher kommt hier noch ein Holzbrett vorne dran als Zwischenstück. Wie es der Zufall will, passte das, noch vorhandene, Brett exakt in den Durchbruch in der Mauer, so dass ich hier nur einmal mit Holzschutzlasur drübergehen musste.

Das Profil hatte passenderweise auch noch an genau der richtigen Stelle Löcher, damit das Brett mit zwei Schlossschrauben formschön befestigen kann. Jetzt noch der Briefkasten ran und das Schlüsselhäußchen aufhängen. Fertig ist das Travelbug-Hotel “Stille Post”

Alles in allem bin ich mit diesem kleinen Kunstprojekt sehr zufrieden. Es hat großen Spaß gemacht es zu bauen und war mal etwas neues für mich. Mal sehen wie das TB-Hotel angenommen wird.

Ich hoffe euch hat der Beitrag und auch der Cache gefallen. Lob, Kritik, Fragen oder Anregungen sind immer willkommen. Da ich selbst weder bei Facebook noch Instagram aktiv bin, darf dieser Beitrag auch gerne geteilt werden um meinen Blog etwas bekannter zu machen.

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