Bashtel hebt ab. FPV Quadcopter für Einsteiger

Seid einiger Zeit düse ich schon mit dem Mini RC-Helikopter zuhause und in der Mittagspause rum. Das macht schon ordentlich Spaß und man kann sich mit Arbeitskollegen schön duellieren. Nun aber ist ein Punkt erreicht, an dem man auch mal andere Sachen ausprobieren möchte.

Die Wahl bei dem “mehr” ist auf den FPV Bereich gefallen. FPV steht für First Person View und bezeichnet eine Modellbauklasse, bei der man das Vehikel, egal ob zu Land, Wasser oder in der Luft, aus der Sicht des Modells mithilfe einer Kamera und einer FPV-Brille steuert.

Es sollte ein Luftfahrzeug sein, so viel war klar. Ich habe mich dann im Quadrocopterbereich umgeschaut. Mein Lieber Scholli, da kann man schnell mal den Überblick verlieren und eine Menge Fehlinvestitionen machen. Nach ein paar Fehlentscheidungen und auch ein paar Fails verwende ich nun folgendes Einsteigersetup:

  • Copter: Emax Tinyhawk S
  • Fernsteuerung: Taranis X-Lite (vorher Taranis X9-Lite)
  • Brille: Quanum V2 Pro

Zu jedem Teil dieses Setups wird es hier und da noch extra Beiträge geben.

Da ich mich selbst noch als Anfänger Bezeichne, werde ich nicht auf Details eingehen, aber möchte hier kurz meine persönlichen Erfahrungen und meinen etwas holprigen Einstieg schildern.

Das Fluggerät

Begonnen hat alles mit einem Spontankauf und zwar einem Eachine Tyro79. Diesen habe ich bei Banggood als Bausatz bezogen. Das Aufbauen und auch das Probefliegen hat mir echt Spaß gemacht, aber schnell war klar, als Einsteiger nicht gerade das beste Modell, da muss man schon wissen was man tut, gerade als Pilot, sollte man schon einige Stunden im Simulator verbracht haben, um das gute Stück nicht sofort zu chrashen. Dazu kommen dann noch die Kosten für die Akkus um auch entsprechend lange Flugspaß zu haben. 3-4 Akkus sollte man schon haben zum wechseln. Ne, dass ist mir doch zu teuer. Ein etwas kleinerer Maßstab soll es werden.

Als nächstes kam ein BetaFPV 85 mit Brushed Motoren. Hier hat mich jedoch das bissige Ansprechverhalten und die kurze Flugzeit gestört. Schön finde ich hier aber den Headlessmodus, den kann man gut auf Sicht fliegen und bleibt erstmal in meinem Hangar.

Nach etwas Frustration, etlichen Reviews, Testberichte und Erfahrungsberichten, kam dann der Emax Tinyhawk S. Volltreffer. Erster Flugversuch und gleich ein Erfolg. Der Tinyhawk lässt sich butterweich steuern und fliegt sehr sauber. Ein absolut Anfängerfreundlicher Quad.

Das praktische ist, dass der Tinyhawk sowohl mit 1S als auch mit 2S Akkus fliegt. Hat man mit 1S genügend Flugerfahrung gesammelt, kann man später mit 2S richtig Gas geben.

Dabei ist der kleine Racer auch noch sehr stabil. Der Rahmen ist leicht flexibel, so dass nicht direkt etwas wegbricht. Die Propeller sind gut geschützt und dürften auch einige Zeit lang halten. Insgesamt hat sich diese Investition definitiv gelohnt.

Hier werde ich sicher noch eine Menge Spaß haben. Ein paar Modifikationen sind auch schon geplant. 🙂

Die Funke

Der Hersteller FrSky baut schon seid vielen Jahren gute Fernbedienungen, die Taranis X-Lite ist einer der neusten Modelle und kommt in Form eines Controllers daher. Kompakt und Leicht, genau richtig für einen kleinen Copter, bei dem man nicht besonders viele Zusatzfunktionen braucht.

Vorher habe ich die X9-Lite ausprobiert, diese hat allerdings nicht ab Werk das passende Protokoll für die kleinen Chinaflitzer anzusteuern. Ein Zusatzmodul hätte hier abhilfe geschaffen, wäre aber nochmal eine zusatzinvestition gewesen. Außerdem ist die X-Lite einfach etwas kompakter und passt somit besser ins Transportköfferchen. 🙂

Die X-Lite ist nicht ganz billig, aber ein echt guter Allrounder und kann mit einem Multiprotokollmodul erweitert werden um nahezu alle Modelle damit steuern zu können. Dazu kommt, dass man sie als Controller direkt über Micro-USB am PC anschließen kann, somit lässt sich die Funke auch im Simulator betreiben.

Links: Taranis X9-Lite Rechts: Taranis X-Lite

Die Brille

Die Quanum V2 Pro habe ich von einem Kollegen gebraucht übernommen und erfüllt ihre zwecke bestens. Betrieben wird diese mit einem 11.1 V Li-Po Akku und durch den 5″ Bildschirm hat man buchstäblich ein Kopfkino.

Viele Brillen haben eine Aufnahmefunktion, die es dann ermöglichen das Flugbild aufzuzeichnen und sich später nochmal anzuschauen. Das kann die Quanum ab Werk leider nicht. Aber es gibt günstige Mini DVR Module zum Nachrüsten. Da wird es dann nochmal was zu basteln geben.

Fazit

Es erfordert schon etwas Übung und auch Fingerspitzengefühl, die Drohne zu steuern, ich hänge immer noch zu viel am Gas und habe noch etwas Schwierigkeiten die Höhe so zu halten wie ich es auch haben will. 🙂

Alles in allem habe ich durch das rumprobieren einiges gelernt und auch ein paar Rückschläge gehabt, die mich schon fast dazu verleidet haben, mich auf den Heli zurück zu besinnen und weiterhin nur Zuschauer von außen zu sein. Mit dem Tinyhawk S ist mir das Glück dann doch noch hold gewesen und es macht großen Spaß.

Ein paar Tips

Fangt nicht alleine an, das ganze Thema rund um die Fliegerei, FPV-Racing im Speziellen ist sehr komplex und man ist schnell überfordert. Sucht euch erfahrene Hobbypiloten in eurer Nähe, lest euch in die Materie ein und schaut euch Videos an. Da gibt es echt Viel Material im Netz. Ausschlaggebend für mich war z.B. das Review zum Tinyhawk von Spinfast auf Youtube 🙂

Hinterher ist man immer schlauer heißt es und es stimmt. Für alle, die es auch mal mit einem FPV Flieger versuchen wollen, denen kann ich den Tinyhawk S als RTF (Ready to Fly) Set mit Brille und Funke empfehlen, da macht ihr nichts verkehrt. noch ein paar Wechselakkus dazu und ihr seid mit einem guten Flieger, der auch Fortgeschrittenen Spaß machen dürfte, bestens gerüstet.

Wer sich beim Modell oder dem Maßstab noch nicht ganz sicher ist, der sollte erstmal mit der Funke und einem Simulator beginnen. Hier gibt es reichlich auswahl, von Freeware bis Kostenpflichtig gibt es echt einiges. Auch hier möchte ich keine besondere Empfehlung aussprechen, da ich nicht alle getestet habe und auch kein Profipilot bin. Auf Steam gibt es z.B. Liftoff und als Tinywhoopsimulator habe ich Rotor Rush als Demo getestet und kam gut damit klar.

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